CAPITAINE THOMAS SANKARA Ein Dokumentarfilm von Christophe Cupelin
Schweiz • 2014 • DCP • 90 Minuten • frz. OF • dt. UT
1983 wird der 33-jährige Thomas Sankara nach einem Staatsstreich Präsident Obervoltas. Mit Burkina Faso («Das Land der Integren») verpasst der sozialistische Revolutionär dem Land nicht nur einen neuen Namen, sondern versucht mit einer Mischung aus jugendlichem Elan und visionärem Weitblick die burkinische Gesellschaft zu reformieren: Gleichstellung von Mann und Frau, Ausrottung des Analphabetismus und Bekämpfung der Korruption sind seine wichtigsten Anliegen.
Mit seiner Forderung an den Westen um Schuldenerlass, will er sein Land und den ganzen afrikanischen Kontinent stärken. Sein Traum von einer fortschrittlicheren und gerechteren Welt findet jedoch schon 1987 ein jähes Ende: Er fällt einem Staatsreich zum Opfer.
Mit Archivaufnahmen entwirft Christophe Cupelin ein packendes und humorvolles Porträt eines charismatischen Staatschefs, der mit seinen unkonventionellen Ideen die Politiker des Westens herausforderte und zu den wichtigsten Staatsmännern Afrikas des 20. Jahrhunderts gezählt wird.
«Ein Film wie ein Faustschlag.»
Pascal Gavillet, Tribune de Genève
«Regisseur Christophe Cupelin verfilmt die Geschichte dieser in Ostafrika noch immer lebendigen Ikone in einer brutalen und ergreifenden Art und Weise.»
Thomas Sotinel, Le Monde
«Ausgehend von bisher unveröffentlichen Archivbildern entwirft der Schweizer Filmemacher Christophe Cupelin ein aussergewöhnliches Porträt. Die schlagkräftigen Worte des Capitaine wiedergebend, lädt er uns dazu ein, einen kritischen Blick auf den aktuell dominierenden Diskurs zu werfen. Mitreissend!»
L'Express
«Für dieses Projekt, das ihm schon lange am Herzen lag, wählte der Genfer Christophe Cupelin die einzigartige Form des Archivfilms, ohne Kommentare, ohne Interviews. In 90 perfekt rhythmisierten Minuten zeichnet der Regisseur die kurzlebige Herrschaft des burkinischen Präsidenten nach, die von 1983 bis 1987 andauerte.»
Mathieu Loewer, Le Courrier
«Hin- und herpendelnd zwischen Hoffnung und Fatalismus, ambivalent und letztendlich von einer schweren Melancholie getragen, regt dieser bemerkenswerte Dokumentarfilm paradoxerweise dazu an, den Arm zu senken anstatt die Faust zu heben. Und im selben Atemzug regt er auch zu leidenschaftlichem politischen Nachdenken an, mehr noch: zu einer unentbehrlichen Erinnerungsarbeit, die in Burkina Faso selbst noch immer zu leisten ist.»
Mathieu Loewer, Le Courrier
«Fünfundzwanzig Jahre nach dem Tod Sankaras am 15. Oktober 1987 macht Cupelins Film diesen atypischen Staatschef wieder hör- und sichtbar. Der Genfer Regisseur hat sich kein einfaches Los ausgesucht, als er sich dazu entschied, eine Montagearbeit mit reinem Archivmaterial zu leisten. Nur einige Zitate, wenige narrative Elemente und punktuelle Kolorierungen sind eingeflochten, um das Rohmaterial an gewissen Stellen zu unterstützen. Das Resultat ist umso erstaunlicher! Es entsteht der Eindruck einer – tragischerweise – verpassten Chance für Afrika, wobei ebenso klar wird, dass, ausgehend von Fernsehbildern, wahres Kino gemacht werden kann.»
Norbert Creutz, Le Temps
«Christophe Cupelin ist mit seiner Kamera ganz nahe an Thomas Sankara, dem es trotz seinem gigantischen Programm nicht an Humor fehlt. Dieser mitreissende Film lässt die Zuschauer einen loyalen und lauteren Mann kennenlernen, wie man es aus der Politik nur selten kennt.»
Geneviève Praplan, Ciné-Feuilles